Wochenplan/ Reflexionsplan

Immer wieder habe ich Patienten die relativ schnell gute Erfolge erzielen und andere Patienten, bei denen es etwas länger dauert. Die Patienten bei denen sich schnell Verbesserungen einstellen haben gewisse Gemeinsamkeiten.

  1. Sie planen ihre Woche
  2. Sie benutzen aktiv Entspannungsverfahren
  3. Sie beginnen in Richtung ihrer Werte zu Handeln
  4. Sie sind dankbar für gutes und erkennen eigene Erfolge
  5. Sie Benutzen Defusions- und Achtsamkeitsübungen
  6. Sie machen Sport
  7. Sie begeben sich in zwischenmenschlichen Kontakt
  8. Sie benutzen Gewaltfreie Selbstreflexion um ihre Bedürfnisse und Emotionen zu erkennen

Ich habe daher einen Wochen- und Reflexionsplan angefertigt auf dem alles recht übersichtlich alles zusammentragen kann, was die einzelnen Tage betrifft.

In der Therapie ist es sinnvoll zu schauen, wie sich Anspannung, Stimmung und Grübelneigung verändern in Abhängigkeit von der Tages- und Aktivitätenplanung. Häufig werden Erfolge unsichtbar, wenn man sie nicht niederschreibt. Viele Patienten setzen sich leider unter Druck und wollen schnelle Erfolge erzielen und übersehen, was sie bisher geleistet haben.

Therapie ist darüber hinaus ein aktiver Prozess, der sich in der Zeit zwischen Den Sitzungen entfaltet. Der Wochen- und Reflexionsplan kann dabei helfen zu erkennen, ob man seine Verhalten und seine Haltung aktiv ändert, oder man am Bahngleis auf den Bus der himmlischen Spontanheilung wartet.

Wochenplan

Nehmt euch bitte einmal in der Woche (z.B. Sonntagabend) ein wenig Zeit und plant eure Woche vor. Achtet darauf, dass ihr Sport, Kontakt und Selbstfürsorge dabei nicht vergesst. Markiert im Nachhinein ob ihr das Vorhaben umgesetzt habt, ob es euch in Richtung eurer Werte bewegt hat, ob ihr in dem Zeitraum Selbstfürsorge umgesetzt habt und ob es hilfreich oder nicht hilfreich war, das zu tun, was ihr getan habt.

Reflexionsplan

Mit dem Reflexionsplan könnt ihr schauen, in welchem Umfang ihr Selbstfürsorgliches Verhalten in euer Leben einflechtet. Die fortwährende Auseinandersetzung mit euren Emotionen und Bedürfnissen kann euch zudem dabei helfen, dass ihr in Zukunft besser versteht warum es euch wie geht (Mentalisierungsfähigkeit).

Befindlichkeit

Nehmt euch jeden Abend etwas Zeit um den vergangenen Tag zu reflektieren. Schaut zunächst mal, wie eure Stimmung, Anspannung und Grübelneigung war.

Selbstfürsorge

Achtet darauf, dass ihr ein ausgeglichenes Leben habt. Im Idealfall solltet ihr jeden Tag zwischenmenschlichen Kontakt haben, und euch etwas bewegen. Bei den meisten Störungen ist es sinnvoll regelmäßig aktiv zu entspannen mit autogenem Training oder progressiver Muskelrelaxation. Gegen Grübeln und negative Gedanken kann es hilfreich sein Achtsamkeits- oder Defusionsübungen durchzuführen.

Leider wird die Selbstfürsorge niemand für euch übernehmen. Es ist daher wichtig, dass ihr erkennt, ob ihr euch genügend um euch kümmert. Indem ihr euch mit der Frage beschäftigt, wofür ihr dankbar sein konntet, und wo ihr Erfolge gefeiert habt, könnt ihr eine Quelle für gute Laune und Zuversicht erschließen.

Bedürfnisreflexion

Mit der gewaltfreien Selbstreflexion könnt ihr Lernen eure Bedürfnisse und Emotionen besser vorherzusagen. Darüber hinaus könnt ihr euch darauf festlegen, wie ihr schwierige Situationen in Zukunft besser bewältigen könnt.

Diese zwei Blätter mit dem Willen zur Umsetzung können euch daher dabei helfen, euer Leben auf den Kopf zu stellen – im positiven Sinne. Also einfach mal ausdrucken und durchstarten. Wenn ihre Fragen habt zu einzelnen Skalen oder Übungen, fragt mich im Einzel ;).

Also dann, ran an den Plan und viel Spaß mit dem heißen Teil.


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